Länge ca. 27 cm, Breite ca. 23 cm
Die Bisamratte (Ondatra zibethicus) oder der Bisam ist eine ursprünglich ausschließlich in Nordamerika beheimatete Nagetierart, die sich ausgehend von Böhmen und später Frankreich über fast ganz Europa und Asien ausgebreitet und als neue Art (Neozoon) etabliert hat. Die Bezeichnung Bisamratte ist irreführend, denn zoologisch ist die Bisamratte keine Rattenart. Die Bisamratte gehört zu den Wühlmäusen (Arvicolinae), deren größter lebender Vertreter sie ist.
Das als Bisam bezeichnete Fell der Bisamratte ist ein bedeutender Handelsartikel der Pelzbranche, je nach Mode in unterschiedlichem Umfang. Bisam haben eine Felllänge bis zu 30 bis 36 cm, der seitlich abgeplattete haararme, 20 bis 25 cm lange Schwanz wird vor dem Gerben entfernt. Das Winterfell ist seidig weich und dicht bis sehr dicht. Das Sommerfell weicht wie bei allen im Wasser lebenden Nagern (Biber, Nutria) nur wenig vom Winterfell ab. Es ist im Ganzen etwas heller und matter und hat weniger Grannen. Die Färbung ist dunkelbraun bis schwarzbraun (kastanienbraun), vom Rücken zum Bauch hin heller werdend. Der Grotzen ist wesentlich dunkler. Die Unterseite ist schmutziggrau, braungrau bis fast weiß mit leicht rötlichem, rostbraunem oder braunrötlichem Ton. Doch passen sich die Tiere in ihrer Färbung – dunkler, sandig, hell – stark ihrer Umgebung (Flussbett, Morast) an, so dass man mitunter graubraune und rötlich-gelblich-hellbraune, auch schwarzbraune bis fast schwarze (Blackbisam) antrifft.Die Unterwolle ist seidig, sehr fein, sehr weich, dicht bis sehr dicht, bläulich, hellgrau bis dunkelgrau (schiefergrau) oder bräunlich, an der Unterseite ist sie besonders dicht.
Die Lederseite von Tieren, die sich im Haarwechsel befinden, ist grünbraun bis rostbraun, ebenso wie von erwachsenen Tieren während der Sommermonate (Mauserhaut-Zeichnung). Felle im Winter bis zum zeitigen Frühjahr gefangener Bisam haben ein graues bis weißes Leder.
Der Haltbarkeitskoeffizient beträgt nach allgemeiner Erfahrung bei geschorenem oder grannigem Fell 50 bis 60 Prozent. Eine andere Liste setzte die Haltbarkeit auf 51 bis 57 Prozent und ordnet sie an die 18. Stelle einer unvollständigen Haltbarkeitsskala ein, die traditionell mit dem als am haltbarsten angenommenen Fell des Seeotters beginnt, und hier mit dem Hasenfell auf der 41. Position endet. Eine amerikanische Studie ordnete das Bisamfell anhand von mikroskopischen Haaruntersuchungen bei 45 Prozent ein.
Eingeteilt in die Feinheitsklassen seidig, fein, mittelfein, gröber und hart wurde das Bisamhaar als mittelfein eingestuft.